Die Geschichte von Tarco
Tarco ist ein philippinischer Kokosnussbauer. Tarco glaubt an Gott und vertraut ihm. Er lebt mit seiner Frau und seinen 5 Kindern im hügeligen Hinterland von Dumaguete. Sie leben in einer kleinen Hütte gemacht aus Stein und Bambus. Er ist nicht reich aber mit seiner kleinen Kokosnussplantage ist er in der Lage seine Familie grundlegen zu versorgen, zumindest war das der Fall vor dem Unfall.
Vor ca. 12 Jahren hat sich folgendes ereignet: Eines Morgens machte sich Tarco zusammen mit seinem Neffen auf den Weg. Sie wollten die Kokospalmen begutachten, um zu sehen, wie reif die Kokosnüsse schon waren. Es war noch keine Erntezeit und somit war es ungefährlich, sich bei den Kokospalmen aufzuhalten. Tarco bat seinen Neffen, den hohen Stamm einer der Palmen hochzuklettern, um genau den Reifezustand der Nüsse zu überprüfen. Mühelos kletterte er den steilen Stamm hoch. Oben angekommen, schaute der Neffe nach den Kokosnüssen. Doch plötzlich passierte etwas Unerwartetes und Schreckliches zugleich. Ohne Vorwarnung löste sich eine Kokosnuss und fiel Tarco, der unter der Palme stand, direkt auf den Kopf. Sofort fiel er zu Boden wie vom Blitz getroffen und bewegte sich nicht mehr. So schnell er konnte, kletterte Tarcos Neffe den steilen Baumstamm herunter, um zu sehen, wie es seinem Onkel geht. Zuerst dachte er, Tarco sei tot, aber Tarco atmete noch. Tarco lebte – aber von diesem Moment an war er querschnittsgelähmt.
Wir haben von Tarcos Schicksalsschlag kurz darauf erfahren und begannen, die Familie zu besuchen und zu unterstützen, da nun plötzlich, das kleine aber regelmäßige Einkommen, welches Tarco erwirtschaftet hatte, wegfiel.
Tarco hat einen tiefen Glauben an Gott und ist – trotz seines Zustands – Gott gegenüber nicht verärgert. Er vertraut Ihm. Wir besuchen Tarco und seine Familie wöchentlich. Neben den Lebensmittelpaketen, die wir vorbeibringen, schicken wir auch seine beiden jüngsten Söhne zur Schule. Tarco ist sehr dankbar, dass wir ihn und seine Familie unterstützen. Jedes Mal wenn wir vorbeikommen, begrüßt er uns mit einem fröhlichen „Maayong Buntag!“, was in seiner Sprache Visaya „Guten Tag“ bedeutet. Er freut sich über die Lobpreislieder, die wir gemeinsam singen und freut sich sichtlich über die Gemeinschaft, die wir mit ihm, seiner Frau und den Kindern haben, wenn wir zusammen Kaffee trinken.Was ihn aber am meisten freut, ist wenn wir zusammen mit ihm die Bibel aufschlagen, daraus eine Geschichte lesen und sie mit Bildern illustrieren. Nicht selten ist Tarco zu Tränen berührt, wenn er das Wort Gottes hört. Er bringt dann seine Dankbarkeit Gott und uns gegenüber zum Ausdruck indem er mit einem herzlichen Lächeln „Daghan salamat!“(vielen Dank), sagt.
Die Geschichte von Maffey
Als wir Maffey kennengelernt haben, war sie gerade mal 12 Jahre alt. Sie war ein fröhliches Mädchen. Sie lebte zusammen mit ihrem Vater und ihren beiden Brüdern in einer kleinen Hütte in der Nähe vom Strand. Die Hütte in der sie lebte, war aus Materialien zusammengebaut, die vom Meer angespült wurden.
Es fiel uns auf, dass Maffey immer hustet und, dass ihr Husten stärker wurde. Wir gingen mit ihr zum Arzt, der eine Röntgenaufnahme von ihrem Brustkörper machte. Als wir anschließend in seinem Büro saßen, schaute er uns mit einem ernste Gesicht ernst an. „Bereiten Sie dieses Mädchen darauf vor, dass es sterben muss“, sagte er. Wir waren tief bewegt und fragten nach dem Warum. Er zeigte uns die Röntgenaufnahme und erklärte, dass der dunkle Fleck, der zu sehen war ein faustgroßer Tumor war, der auf das Herz drückte. Der Arzt meinte, dass er nichts für sie tun könnte. „Vielleicht, können die Ärzte in Cebu-City etwas tun“, meinte er. Es schien ihm aber eher unwahrscheinlich. Maffey weinte, als wir ihr die Lage erklärten. Kurz darauf sagte sie aber mit einem kleinen Lächeln „Auch wenn es mich traurig macht, dass ich bald sterben muss, weiß ich doch, dass ich dann bei Jesus sein werde“. Maffey hatte schon als kleines Mädchen ihr Herz für Jesus aufgemacht.
Wir waren aber noch nicht bereit aufzugeben. Wir wollten versuchen einen anderen Arzt zu finden, der uns vielleicht doch helfen könnte. Vielleicht könnten wir einen solchen Arzt in Cebu-City, eine Großstadt auf der Nachbarinsel finden.
Nach einigen Wochen konnten wir mit Maffey nach Cebu-City fahren. Wir hatten die Hoffnung, dass dort die Fachärzte vielleicht doch eine Lösung für ihren Zustand hatten. Der Facharzt in Cebu schaute sich die erste Röntgenaufnahme an und lies eine neue Röntgenaufnahme machen. Er wollte sehen, wie sich der Tumor entwickelt hatte.
Als er die 2. Aufnahme anschaute, war kein schwarzer Flecken mehr zu sehen an der Stelle wo der Tumor festgestellt wurde. Er verglich es mehrmals mit der ersten Aufnahme und fragte, ob die 1. Aufnahme wirklich die von Maffey war. Daran bestand kein Zweifel. Er verglich die Aufnahmen mehrmals, untersuchte Maffey gründlich und führte noch einige Tests durch. Die Wulst, die der Tumor auf dem Rücken von Maffey bildete, war tatsächlich verschwunden. Der Arzt war völlig perplex. „Das kann ich mir überhaupt nicht erklären. Da ist kein Tumor mehr zu sehen. Da muss wohl ein Wunder stattgefunden haben!“ Maffey war geheilt!
Als wir Maffey erzählten, was das Ergebnis war, weinte sie vor Freude. Wir alle waren tief berührt und dankbar über Gottes Eingreifen. Dies ereignete sich in der Vorweihnachtszeit. Wir alle waren fröhlich und sagten zu Maffey, „Lass uns feiern. Lass uns ein Weihnachtsgeschenk für dich kaufen. Was würde dir denn Freude bereiten?“ Maffey schaute uns mit einem sanften Lächeln an während Tränen ihr über die Wangen liefen und sagte nur: „Ich brauche doch kein Geschenk. Jesus hat mir mein Leben und meine Gesundheit wieder geschenkt. Das ist mehr als genug!“
Maffey war viele Jahre ein Teil von unserem Schulprogramm. Sie hat erfolgreich das College als Hotel und Restaurant Managerin abgeschlossen. Sie hat heute ein stabiles Leben und ist gesund.
Die Geschichte von Estoy
Anfang Januar erhalten wir früh am Morgen eine SMS. Unser Mitarbeiter Estoy hatte in der Nacht einen Mottorradunfall und wurde als Notfall ins lokale Regierungskrankenhaus gebracht.
Es stellte sich heraus, dass Estoy mit seinem Motorrad in eine Frau hineingefahren ist, die ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs war. Sie ist plötzlich und völlig unerwartet nach links abgebogen und Estoy, der hinter ihr herfuhr, konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Er ist in sie seitlich hineingefahren und verlor dabei das Gleichgewicht. Er ist hart auf dem Asphalt gelandet und hat sich beim Fallen einen doppelten Bruch im rechten Fußgelenk zugezogen, hat er sich den Rücken und den linken Arm aufgeschürft und hat beim Aufprall seinen Kopf aufgeschlagen.
Der zuständige Arzt hat uns darüber informiert, dass Estoy einen grossen Bluterguß an der Stirn hat, was starke Kopfschmerzen verursachte und daß er sicherlich am Bein operiert werden muss. Um die Knochen wieder in die richtige Position zu bringen wird er möglicherweise Implantate bekommen müssen. Drei Wochen lag er im Regierungskrankenhaus von Dumaguete. Während dieser Zeit haben wir Estoy fast täglich besucht. Wir haben für ihn gebetet und haben ihm auch von Jesus erzählt. „Jesus liebt dich Estoy. Er hat einen guten Plan mit deinem Leben, deshalb hat er dich am Leben erhalten.“, sagten wir ihm. Nach einiger Zeit sagte er plötzlich: „Ich weiss, dass Jesus mir eine 2. Chance gegeben hat sonst wäre ich tot. Ich will jetzt mein Leben Jesus geben und für ihn leben. Ich weiss, dass er meine Sünden vergeben hat. Er hat mich gerettet.“ Über die Entscheidung von Estoy Jesus nachzufolgen haben wir uns natürlich sehr gefreut. Estoy fing dann an täglich in der Bibel zu lesen, die wir ihm geschenkt haben. Er wollte mehr von Jesus erfahren, sagte er.
Danach haben sind wir mit Estoy und seiner Schwester Reza als Begleitperson nach Manila geflogen. Dort sollte Estoy im POC, Philippines Orthopedic Center operiert werden. Das POC ist auch ein Regierungskrankenhaus, das aber spezialisiert ist auf Knochenbrüche und orthopädische Angelegenheiten.
In Manila angekommen, mussten wir allerdings noch mehrere Wochen auf den OP-Termin warten. Einer der Gründe war, dass Estoy noch einen offene Wunde an der Bruchstelle hatte. Die Ärzte wollten, dass die Wunde geschlossen ist bevor sie den Eingriff durchführen können. Der andere Grund war, der enorme Andrang und die begrenzten Kapazitäten vom POC. Von überall auf den Philippinen kommen die Patienten her um im POC behandelt zu werden. Aber schliesslich haben wir einen OP-Termin erhalten. Nach 4 Tagen konnte Estoy das Krankenhaus verlassen. Es war alles gut gegangen. Wir sind dann mit dem Schiff zurück nach Dumaguete gefahren und sind sicher wieder zu Hause angekommen.
Estoy kann nun schon wieder ohne Krücken laufen und den Fuss voll belasten. Er hat seit mehreren Wochen Physiotherapie und macht tägliche Übungen um die Beweglichkeit von seinem Fuss zu verbessern. Der Bewegungsablauf von seinem Fuss ist fast schon wieder normal. In wenigen Wochen, wird Estoy wieder bei uns arbeiten können. Er freut sich jetzt schon sehr darauf.
Sonderaktionen
Neben den Dienstleistungen, die wir wöchentlich anbieten wie das Kinderprogram mit Essensausgabe oder die Familienbesuche, führen wir auch Sonderaktionen wie Weihnachtsaktionen, Filmvorführungen und vieles mehr durch.
Dazu gibt es zahlreiche inspirierende Fotos. Schaut einfach mal rein!